Ein Projekt von Studenten der TU Chemnitz
Bis zu ihrem Ende 1989 lebten über 90.000 Vertragsarbeiter in der DDR. Bei ihrer Ankunft hatten sie Hoffnungen auf eine bessere Zukunft, doch die Realität konnte die Versprechen des SED-Staates nicht erfüllen. Die wahren Lebensumstände der Gastarbeiter hatten nicht viel gemein mit der „propagierten Wirklichkeit“.
Ihre Geschichte, ihren Alltag will die Ausstellung „Bruderland ist abgebrannt“ in den Mittelpunkt rücken. Studenten der TU Chemnitz, mit Unterstützung des Berliner Vereins Reistrommel, holen die Ausstellung auf den Campus der Universität.
Worin die Wichtigkeit liegt die Geschichte der Vertragsarbeiter zu beleuchten und darüber zu informieren, zeigen die Umstände der Einwanderung: junge Menschen verließen ihre Heimat. Kriege, niedrige Löhne oder die zerstörte Wirtschaft im eigenen Land waren Gründe um den Schritt in eine vermeintlich bessere Zukunft zu wagen und auszuwandern. Eine Zukunft mit der Chance auf bessere berufliche Qualifikation und ein freieres Leben? Hoffnungen, die die Realität nicht bereithielt.
Sie kamen aus Ungarn, Polen, ein Großteil von ihnen aus noch jungen Nationalstaaten wie Mosambik, Angola oder aus den Volksrepubliken Vietnam und Kuba. Eine Betrachtung des Lebens abseits der Propaganda zeigt jedoch, dass es weniger um die Förderung der jungen Arbeiter ging, als vielmehr um die Sanierung der eigenen maroden Wirtschaft. Sie waren für den SED-Staat billige Arbeitskräfte auf Zeit. Doch die Vertragsarbeiter wollten mehr. Sie wollten ihr Leben selbst gestalten und eigene Pläne verwirklichen - Pläne, die an den strengen Vorgaben und Kontrollen der Heimatländer und der DDR scheiterten. Die viel beschworene Solidarität mit den sozialistischen Bruderländern versagte im Alltag.
Das Ziel unseres Projektes ist es ein Bild zu zeichnen von genau dieser Realität. Wir, eine Gruppe von Studenten der TU Chemnitz, wollen auf die beachtenswerte Geschichte der Vertragsarbeiter in der DDR aufmerksam machen und freuen uns über Ihren Besuch der Ausstellung und der begleitenden Veranstaltungen.
Alle Veranstaltungen sind kostenfrei.
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